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Folge 188: Generalistik: Ein Pflege-Schulleiter erzählt, wie er schwierige Zeiten in seiner Ausbildung gemeistert hat

Manuel Benz sitzt in einem Boot mit seinen Schülern.

Er sagt

  • Interesse am Menschen solltest du haben
  • die Steuerung des Pflegeprozesses kannst du lernen

 

In diesem Beitrag bekommst du

  • ein Überblick über die Ausbildung
  • und erfährst welche Kompetenz du anschließend haben solltest
Born to Pflege Talk der Podcast für Pflegekräfte

Folge 188: Generalistik: Ein Pflege-Schulleiter erzählt, wie er schwierige Zeiten in seiner Ausbildung gemeistert hat

Erfahre in dieser Folge,

Manuel Benz im B2P Talk mit Tobias Gross

Manuel Benz: Ich wollte eigentlich immer zur Polizei. Ich brauche einen sozialen Beruf. Wollte in Physiotherapie, dann habe ich aber ein Praktikum im Pflegeheim absolviert. Ich war 1 Jahr Pflegehelfer. Dann kam die Ausbildung. Haha, aus einem Teelicht wurde großes Lagerfeuer.

Tobias Gross: Haben ältere Menschen Angst vor Größe

Manuel Benz: Ich bin ein Mann zum Anpacken. Und man muss in der Pflege anpacken. Aber auch das Menschliche hat gepasst, ich dachte, hier bist du richtig.

Tobias Gross: Wie lange bist du schon in der Altenpflege?

Manuel Benz: 1997 hat das Praktikum begonnen. 2 Jahre Weiterbildung, dann wieder zurück am Bett. Bis dann der Schritt zur Pädagogik kam. Seit 2009bin ich an der Pflegeschule. Seit 8 Jahren leite ich die Pflegeschule

Tobias Gross: Gab es auch mal Zeiten, in denen die Flamme kleiner brannte?

Manuel Benz: Auch in der Ausbildung gab es bereits Höhen und Tiefen. Azubis mussten immer mit funktionieren, man wurde wenig geschont, man musste einspringen, man musste Doppelschichten arbeiten, oftmals auch von der Schule deswegen freigestellt. Das zehrt physisch und psychisch. Trotzdem weiß ich, dass ich immer noch richtig bin. Mir gibt der Beruf auch Sicherheit. In der Pflege wirst du nie auf Stellensuche sein, sagte schon meine Mutter. Wir sind systemrelevant, war ja der Begriff in der Pandemie. Heutzutage wo alles teurer wird ist es auch Sicherheit.

Man hört immer häufiger das Pflegekräfte aussteigen und Schüler die Ausbildung abbrechen. Wie hast du es geschafft, dran zu bleiben.

Man muss wissen, nach dem Examen öffnen sich noch viele mehr Türen. Es gibt wahnsinnig viele Themen auf die man sich spezialisieren kann. Man kann das Interesse hochhalten, sich ständig weiterbilden und weiterentwickeln. Natürlich gibt es auch Personen, die es nicht mehr können. Dann muss man sich evtl. mal eine Auszeit gönnen. Ich selbst habe mir auch mal ein Jahr eine Auszeit gegönnt. Hat geholfen, um wieder zurückzufinden.

Tobias Gross: Wenn die Motivation fehlt, such dir ein Feld raus, das dich fasziniert

Manuel Benz: Das kann auch ein schönes Erlebnis in der Praxis sein. Oft hält auch das Team zusammen, gute Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen. Klar, dass man auch mal in den Wald geht und schreit. Selbstpflege ist bei uns im Job ganz wichtig, dass man auch einen guten Rückhalt von Freunden und Familie hat.

Tobias Gross: Was möchtest du als Schulleiter Schülern mitgeben

Manuel Benz: Ich möchte Vorbild und Mensch sein. Keiner sollte Angst haben vor der Schulleitung. Ich komme aus der Altenpflege, hab dann irgendwann studiert. Einrichtung muss Bock haben, der Schulleiter und die Lehrer müssen Bock haben und die Schüler müssen Bock haben. Wenn diese 3 Säulen zusammenspielen, dann läuft es gut.

Tobias Gross: Bist du ein Schulleiter, der auch mal schwächelt?

Manuel Benz: Natürlich, vor allem für Süßigkeiten. Was machen denn Schulen ohne Schüler. Das ist wie Schwimmbad ohne Wasser.

Schwierig war die Online Phase, wenn man nur mit Kacheln spricht. Unterrichte mal Katheder legen online. Wie wirkt es jetzt für die Angehörigen, wenn sie zufällig zuschauen und beim Katheter legen zuschauen. Schule bedeutet für mich, Schüler im Haus. Ich habe es vermisst, dass jemand stört, zu spät kommt, in der Tasche kruschtelt und nach der nächsten Pause fragt.

Nur online - das war schwierig fürs ganze Team, sehr demotivierend für alle. Aus der Krise sind wir raus und wir sind wieder motiviert. Jetzt hoffen wir, dass der Strom nicht ausfällt und wir wieder zur grünen Tafel zurück müssen.

Tobias Gross: Raus aus dem Jammertal

Manuel Benz: Natürlich kann man über viel jammern. In welcher Branche kann man gerade nicht jammern. Immer auf das Positive schauen. Klar ist es frustrierend, wenn man den Bewohnern nicht gerecht werden kann. Wenn man aus Zeitmangel nicht ausreichend Dinge verändern kann. Aber nur mit Jammern und Selbstmitleid kommt man auch nicht weiter. Wir müssen uns äußern, lautstark sein, aber es ist nicht alles schlecht. Eine Pflegekraft macht wahnsinnig viel an einem Tag. Man schafft unglaublich viel. Das muss man sich bewusst machen.

Tobias Gross: Auf das Positive, auf das Gute schauen, das war ein tolles Schlusswort. Das Feuer brennt immer noch.

Lies weiter im Beitrag Folge: 189

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