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Folge 189: Generalistische Pflegeausbildung: Was Generalisten draufhaben sollten?

Der zweite Teil Generalistische Pflegeausbildung

Manuel Benz sagt

  • Interesse am Menschen solltest du haben
  • die Steuerung des Pflegeprozesses kannst du lernen

 

In diesem Beitrag bekommst du

  • ein Überblick über die Ausbildung
  • und erfährst welche Kompetenz du anschließend haben solltest
Born to Pflege Talk der Podcast für Pflegekräfte

Folge 189: Generalistische Pflegeausbildung: Was Generalisten draufhaben sollten?

Manuel Benz im B2P Talk mit Tobias Gross

Neue Pflegerische Kompetenzen durch die Generalistik

Tobias Gross: Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke. Die hatten alle Anzug und Krawatte. Du schockierst mein Bild vom Schulleiter gerade

Manuel Benz: Die grauen haare kommen, Brillenträger bin ich noch nicht, kommt vielleicht auch noch. Ich sitze hier leger. Warum mache ich das? Ich möchte nichts besseres sein. Ja ich bin Schulleiter, ich habe studiert, Bachelor und Master gemacht, aber ich habe auch eine Pflegeausbildung gemacht. Die Schüler sollen spüren, dass wir gemeinsam arbeiten. Sakko hab ich auch manchmal an, wenn’s drauf ankommt. Wir sitzen mit den Azubis in einem Boot. Evlt. Ist es an einer öffentlichen Schule etwas andere, aber ich möchte mich auf meinem Arbeitsplatz wohlfühlen und das ist meine Uniform, im Job und auch Privat.

Tobias Gross: Was sollte man wissen?

Manuel Benz: Man sollte sich bewusste sein, was es bedeutet, einen Ausbildung in der Pflege zu beginne. Wo möchte ich arbeiten, Pflegeheim, Klinik oder im ambulanten dienst. Pädiatrisch oder bei Kindern, Schichtdienst, Wochenendschichten, man muss sich bewusste sein, was man verdient, wobei dies inzwischen gut angepasst ist. Am besten schon mal in einer Pflegeeinrichtung gearbeitet haben. Bin ich empathisch, kann ich gut mit Menschen umgehen, dann kann ich beruhigt in die Ausbildung starten.

Tobias Gross: Der Unterschied zur bisherigen Ausbildung. Pflegekräfte müssen jetzt die Pflege steuern können.

Manuel Benz: Es wird schon immer gesteuert, Pflegeprozessplanung oder mit der Biographiearbeit wird gearbeitet. Es liegt in der Hand der Pflegekräfte, mit den Ärzten gemeinsam einen Rundumblick zu bekommen. Es ist wichtig, zum Start in die Ausbildung ein gewissen Interesse am Menschen zu haben. Abgrenzung Nähe Distanz ist wichtig, ja . Es wird extrem gefordert in der generalistischen Ausbildung.

Tobias Gross: Empathie und sachlichen Prozess steuern ist für mich so ein Gap, wie geht das?

Manuel Benz: Man lernt es. Empathie hat man oder nicht. Das kann man nicht lernen. In der Prozessplanung bringe ich die fachliche Kompetenz mit. Was passiert beim Schlaganfall, welche Medikamente sind relevant, wenn muss ich mit einbinden, Logopäde, Physiotherapeut. Nur lieb und nett sein reicht hier nicht.

 

Verantwortungsbereich – warum ist das jetzt so wichtig

Manuel Benz: Verantwortung hat man eigentlich schon immer. Jeder der am Menschen zu Gange ist, hat Verantwortung, auch die Reinigungskraft, damit sie nicht an den Geräten hängen bleibt. Das sage ich auch meinen Schülern, dass sie von Tag 1 an Verantwortung tragen. Wenn ich sehe, Frau M ist gestürzt, dass ich dann auch mit wenig Erfahrung sage, ok wir füllen ein Sturzprotokoll aus.

Welche Kompetenz sollte ein fertig ausgebildeter Schüler am Ende der Ausbildung haben.

Steigen wir kurz ins Curriculum ein – man sollte Kompetenzbereiche haben. Die sind aufgeteilt in gewisse inhaltliche Dinge, die man später auf die Kette kriegen muss. Wie ist das Gesundheitswesen aufgebaut, was passiert auf Station, alle Bereiche, die für uns relevant sind. Handlungskompetenzen wie z.B. beim Schlaganfall – hängender Mundwinkel.

Jetzt muss ich reagieren können, welche Bereich müssen mit einbezogen werden. Umso mehr Kompetenz umso besser für den Bewohner und das Team. Wichtig – nicht, jetzt sind wir mit der Ausbildung fertig, jetzt können wir erst mal chillen. Jetzt seid ihr Fachkräfte und jetzt geht’s erst richtig los. Der Keller ist gerichtet, jetzt geht‘s ab ins Wohnzimmer. Ach war die Schule schön – der Lernprozess beginnt eigentlich erst, nach der Ausbildung.

Tobias Gross: Wenn ein Schüler den Überblick über seine Ausbildung verloren hat:

Manuel Benz: Ich habe die Verantwortung als Schulleiter, am 1. Ausbildungstag muss ein 3-jahresplan für den einzelnen Azubi vorliegen. Fremdeinsätze müssen geregelt sein. Schüller wissen, wann bin ich wo und wie lange, alles ist durchgetaktet. Auch Urlaub muss gemeinsam mit Einrichtungen und Azubis geklärt sein. Erst Orientierungseinsatz, dann zwischendurch Schulblöcke, stationär, ambulant, akut, pädiatrisch, 2 Wahleinsätze, z.B. auch ein Hospiz. Es endet mit dem Vertiefungseinsatz in dem man auch die Prüfung ablegt. Selten läuft das immer komplett glatt, da es ein wahnsinniger Aufwand mit vielen Playern ist.

Tobias Gross: Ich höre viele Altenpflegekräfte. Die machen alle die Ausbildung bei uns und dann wandern sie ins Krankenhaus ab.

Manuel Benz: Kann ich nicht bestätigen. Hier sammle ich die Erfahrung, dass jemand innerhalb der Ausbildung gewechselt hat. So ein Wechsel ist auch nicht so einfach. Ich empfehle immer, bleibt dort wo ihr seid für die 3 Jahre der Ausbildung. Man muss abwarten, wie es sich entwickelt, wenn die ersten Kurse durch sind, aber ich habe viele, die sagen, da wo ich bin ich richtig. Man muss abwarten, bis die ersten Kurse beendet sind, dann lässt sich evtl. eine Tendenz erkenn.

Tobias Gross: Vielen Dank.

Manuel Benz: Das Leben besteht ja auch aus Ernst, sondern auch Humor, den muss man sich erhalten.

 

Lies weiter in Folge 190

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